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Das Spital

In diesem Falle handelt es sich um eine Anstalt, deren Geschichte ganz bis in das christliche Altertum zurückgeht, und welche zur Pflege von Bedürftigen (Fremden, Pilgern, Kranken, Armen) dient, und zwar aus Liebe zum Gast. Das Spital erwartete in der Regel in einem einzigen Raum die Heilungs- und Pflegebedürftigen. Diese Krankenanstalten funktionierten später, im 18-19. Jahrhundert als Krankenhäuser, sowie in Form von diversen Wohltätigkeitsinstitutionen weiter.

Die Abtei des Benediktinerordens in Petschwar hat Stephan der Heilige 1015 gestiftet – somit ist also diese eine der frühesten Benediktinerabteien. Da sich die Mönche bereits seit den Anfängen mit Heilung beschäftigten, ist dieser Ort auch als die Wiege der ungarischen Heilkunde und Pharmakologie bekannt. Die Tätigkeiten des Spitals vervollkommnete sich später immer mehr, und obwohl das Kloster 1158 abbrannte, berichtete man in bestimmten Schriften schon drei Jahre später unter anderem auch über die Tätigkeit des neugebauten Hospitals. Pflegepersonal, Badekuren, in das Wasser von Steinwannen getränkte Kräuter – dies alles muss zur Therapie in Petschwar gehört haben.

Das Spital der Burg Petschwar wird nun mit finanzieller Hilfe der Europäischen Union und des ungarischen Staates neu belebt: als Teil der Wiederbelebung und neuen Deutung der Traditionen werden sogar mehrere interessante Sehenswürdigkeiten schon bald fertig:

Interaktiver Raum zur Präsentation der Lebensweise und Tätigkeiten der Benediktiner

Dieser Raum ist ein moderner Präsentationsort, ergänzt durch eine interaktive Ecke zum Kennenlernen der Kräuter. Hier wird ein audiovisuelles System angebracht, mit Hilfe dessen Besuchergruppen mit der Lebensart, den alltäglichen Aufgaben der Benediktinermönche vertraut gemacht werden können. Hufeisenförmig eingerichtete, spezielle Sitzmöbel erwarten die Einkehrenden, und an der Wand gegenüber wird es einen LCD Flachfernseher geben, an welchem ein, speziell zu diesem Zweck angefertigter Kurzfilm die knappe Geschichte des Benediktinerklosters zu Petschwar, die Lebensart der Benediktiner, ihre Kontakte zu den umliegenden Ortschaften, zur Landwirtschaft, sowie die im Kloster speziell von den Mönchen ausgeübten Tätigkeiten (Vervielfältigung von Kodexen, Heilungstätigkeit, Krankenpflege etc.) zeigt.

In der interaktiven Ecke dürfen dann die Interessenten die einzelnen heilenden Kräuter auch etwas näher kennenlernen, und sie dürfen sogar anhand von Rezepten aus alten Zeiten selber verschiedene Mixturen anfertigen – sowohl pulverförmige, als auch Salben. An den Wänden diese Räumlichkeit hängen Reproduktionen zeitgenössischer Stiche, und zwar neben solchen Veranschaulichungsmitteln, die zur Pulverisierung, Zubereitung und  Vermessung der Gebräue und der Kräuter dienen.

Interaktiver Raum zum Genießen von Kräutertee, sowie zur Zubereitung von Heilgebräu

Diese Räumlichkeit befindet sich im untersten Stockwerk des „Kanonenturms“ der Burg, und bietet einerseits die Möglichkeit, die im interaktiven Raum angefertigten Teemixturen, Kräutermixturen zu verkosten, andererseits zur Zubereitung von diversen Gebräuen in geringen Mengen. Die Besucher können sich inzwischen an den in Rundbogen eingerichteten Bänken, Stühlen erholen, aber an den vor denen angebrachten Tischen dürfen sie die Anfertigung von Kräutertee – was einst zu den alltäglichen Aufgaben der Benediktiner gehörte – ausprobieren. Die Atmosphäre des Ortes wird dadurch vollkommen, dass wir an den Wänden verschiedene, im Kräutergarten auf dem Hofe der Burg gesammelte Kräuter, sowie die zum Sammeln nötigen Zeuge (z.B.: Sichel, Korb) anbringen.

Ort zur Veranschaulichung der Heiltätigkeit der Benediktiner

Aromamassage, Präsentationsort der heilenden Kräuter, Fußbad, etc. – die Benediktiner benutzten von den alten Heilmethoden in erster Linie die verschiedenen Packungen, Auflagen. Dies bedeutete vor allem, dass der ganze Körper, oder nur der eine oder andere Körperteil des Kranken in in kaltes oder warmes Gebräu getunkte Leinen gewickelt wurde. Die heilenden Stoffe gelangen auf diese Weise, sowie durch Massieren in den Körper. Die solche Heilungstätigkeit der Benediktiner veranschaulicht dieser Raum. In der einen Zelle kann auch eine andere, einst beliebte Methode, und war das kalt-warme Fußbad in zeitgetreuen Holzwannen, kennengelernt werden – auch in dieser Präsentation wird den Kräutergebräuen eine Rolle zugemessen, weil diese auch während der Fußbäder zu verschiedenen Zwecken genutzt worden sind.      

Aromakammer, Salzkammer

Im kleinsten Teil des Präsentationsraumes werden die Besucher mit einer Aromakammer und einer Salzkammer erwartet. Solche Räumlichkeiten dienten in der Zeit der Benediktiner einerseits dazu, dass die verschiedenen ätherischen Öle in die Atemwege gelangen,  andererseits waren sie auch dazu geeignet, dass sie die verschiedenen Krankheiten des Atmungssystems (z.B.: Allergie, Lungenasthma) heilen. In der mit zeitgetreuen, speziell zu diesem Zwecke angefertigten Sitzmöbeln ausgestatteten Aromakammer kann die hohe Konzentration der Duftstoffe durch aktives Verdunsten erreicht werden. In der Räumlichkeit kann eine Präsentation für 4 bis 5 Personen auf einmal veranstaltet werden, und währenddessen dürfen die Touristen die ausgewählten Düfte an sich selber ausprobieren. In der Salzkammer sichern die mit Salz eingetränkten Wände aus Reben, sowie die dort angebrachten Salzblöcke und Salz verduftenden Geschirre die hohe Salzkonzentration der Luft.

Zur Zeit der Benediktiner dienten solche Behandlungen vor allem zur Heilung von chronischen Krankheiten des Atmungssystems. Heutzutage werden sie jedoch auch schon zur Heilung von allergischem Schnupfen, Bindehautentzündung und Asthma – die übrigens sehr verbreitete Krankheiten sind - angewandt. Die Vorstellung der gegenwärtig zu den Methoden der Heilpraktiker gehörenden Heilungsmethoden ist auch aus Gesichtspunkten der Krankheitsvorbeugung wohlbegründet. Die Gäste können neben den Präsentationen die Behandlungen auch in Anspruch nehmen, ausprobieren, und auch die in der Pilgerherberge rastenden müden Wanderer dürfen dasselbe tun.

Landkarte

 

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